Pastel de Cabracho – Seeteufelpastete aus Nordspanien
Pastel de Cabracho – Seeteufelpastete aus Nordspanien
Ein bisschen rustikal, ein bisschen raffiniert: Pastel de Cabracho ist einer dieser Klassiker, die in Kantabrien, Asturien und dem Baskenland gerne auf den Tisch kommen. Kein Trendfood, keine hippe Neuinterpretation – sondern eine bodenständige Vorspeise mit Charakter. Wer Fisch mag, wird’s feiern. Wer keine Ahnung hat, was Cabracho ist, bekommt hier Nachhilfe.
Was ist Pastel de Cabracho?
Im Grunde ist es eine Art Fischpastete. Oder besser: ein herzhafter Aufstrich auf Basis von Seeteufel oder Knurrhahn. Ursprünglich wurde der namensgebende Cabracho (Knurrhahn) verwendet – ein rotstachliger Geselle mit viel Geschmack und noch mehr Gräten. Nicht unbedingt ein Einsteigerfisch. Aber gut, dass sich das Rezept inzwischen flexibel zeigt: Auch Seeteufel, Lippfisch oder andere feste Weißfische funktionieren.
Das Ganze wird gegart, püriert, mit Eiern und Sahne gebunden, gewürzt, gebacken. Fertig ist ein würziger, weicher Laib, der sich kalt in Scheiben schneiden oder aufs Brot streichen lässt. Klingt erstmal nach Pastete – fühlt sich aber eher wie ein herzhafter Fischpudding an. Klingt komisch? Einfach probieren.
Woher kommt Pastel de Cabracho?
Die genaue Herkunft lässt sich – wie so oft – nicht haargenau belegen. Man sagt, ein gewisser Juan Mari Arzak (ja, der baskische Starkoch) habe dem Gericht in den 1970ern den Feinschliff verpasst und es auf Gourmet-Niveau gehoben. Aber klar ist: An der Nordküste Spaniens, wo man täglich frischen Fisch zieht, gehört so ein Gericht einfach zur Küchen-DNA. Einfache Zutaten, maximaler Geschmack. Kein Firlefanz.
Zutaten für eine klassische Pastel de Cabracho
Was du brauchst (für ca. 6–8 Portionen):
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ca. 500 g Seeteufel oder Knurrhahn (alternativ anderer fester Weißfisch)
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1 kleine Zwiebel
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1 Karotte
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1 kleine Lauchstange
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4 Eier
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200 ml Sahne
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150 ml Tomatensauce (hausgemacht oder gute Qualität aus dem Glas)
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Salz, Pfeffer, evtl. etwas Cayennepfeffer oder Paprikapulver
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Etwas Öl fürs Garen
Optional: Ein paar Garnelen oder Krabben für die Extraportion Meer.
Zubereitung – Schritt für Schritt
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Fisch garen: Den Fisch samt grob geschnittenem Gemüse in leicht gesalzenem Wasser etwa 15–20 Minuten köcheln. Danach abkühlen lassen, Haut und Gräten entfernen. Das Fleisch zerpflücken.
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Masse anrühren: Fischfleisch, weichgekochtes Gemüse, Eier, Sahne und Tomatensauce in einem Mixer oder mit dem Pürierstab zu einer glatten Masse verarbeiten. Würzen – lieber etwas zu kräftig als zu zart. Das Gericht lebt vom Aroma.
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Backen: Eine Kastenform mit Backpapier auslegen oder gut fetten. Die Masse einfüllen und im Wasserbad bei 180 °C (Ober-/Unterhitze) ca. 45–60 Minuten backen. Stäbchenprobe hilft.
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Abkühlen & servieren: Aus dem Ofen holen, vollständig abkühlen lassen und danach am besten mehrere Stunden (oder über Nacht) im Kühlschrank ruhen lassen. Lässt sich wunderbar vorbereiten.
Wie serviert man Pastel de Cabracho?
Kalt. Immer. Am besten in dünnen Scheiben mit frischem Baguette oder geröstetem Weißbrot. Dazu passt: Aioli, ein Spritzer Zitrone, eingelegte Gurken oder ein knackiger Salat. In Spanien wird oft Mayonnaise oder rosa Cocktailsauce (ja, echt jetzt) dazu gereicht.
Und ja – ein Glas Weißwein oder ein kühler Txakoli aus dem Baskenland macht sich ziemlich gut dazu.
Fazit: Warum das Ganze?
Weil es mal was anderes ist. Nicht Fisch in Panade oder Tatar mit Avocado. Sondern ehrliches Essen mit Seele. Wer Pastel de Cabracho einmal probiert hat, versteht, warum das an der Atlantikküste so geschätzt wird. Und wer’s selber macht, merkt: Ist gar nicht so schwer.
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Meta-Beschreibung:
Pastel de Cabracho – die herzhafte Seeteufelpastete aus Kantabrien, Asturien und dem Baskenland. Was drin ist, wie man sie macht und warum sich der Aufwand lohnt.
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