Endemische Pflanzen und Tiere in Asturien und den entlegenen Naturschutzgebieten rund um Kantabrien

 

Endemische Pflanzen und Tiere in Asturien und den entlegenen Naturschutzgebieten rund um Kantabrien

Asturien ist grün, rau, feucht. Und vor allem: erstaunlich vielfältig. Wer nur an Kühe auf saftigen Wiesen denkt, übersieht die eigentliche Besonderheit – die endemischen Arten, die hier in den Bergen, Schluchten und Küstenregionen überlebt haben. Manche kommen nur in winzigen Gebieten vor, andere sind Relikte einer längst vergangenen Eiszeit. Sie zu finden, erfordert Zeit und manchmal auch Geduld, aber genau das macht die Region für Naturfreunde so spannend.

Endemische Pflanzen in Asturien

Centaurea janeri subsp. herminii

Diese unscheinbare Distelverwandte wächst bevorzugt in den Picos de Europa. Sie kommt nur in Nordspanien vor, oft in Höhenlagen über 1.200 Metern. Ihre Blüten sind violettblau, ein auffälliger Farbtupfer in der kargen Karstlandschaft.

Eryngium duriaei (Asturischer Mannstreu)

Eine der charakteristischen endemischen Pflanzen der Region. Sie ist an trockene, steinige Böden angepasst und bildet auffällige, metallisch schimmernde Blütenstände. Botaniker bezeichnen sie gerne als „nördlichen Exoten“, weil sie sonst eher in mediterranen Klimazonen vorkommt.

Lathyrus niger cantabricus

Eine seltene Unterart einer Platterbse, die nur in Kantabrien und Asturien nachgewiesen ist. Sie wächst in halbschattigen Wäldern, oft in Buchenwäldern der höheren Lagen.

--> Mehr über Kantabrien auf kantabrien.online

Saxifraga felineri

Eine winzige, aber hochspezialisierte Pflanze, die sich an Felsenklüfte klammert. Sie überlebt nur in sehr engen ökologischen Nischen. Ohne Lupe übersieht man sie leicht.

Endemische Tiere in Asturien und Kantabrien

Der Kantabrische Braunbär (Ursus arctos arctos)

Einer der bekanntesten Bewohner der Region – und gleichzeitig ein Symbol für erfolgreichen Artenschutz. In den 1980er-Jahren zählte man nur noch rund 70 Tiere in den westlichen Kantabrischen Bergen. Heute, laut Schätzungen von 2023, leben wieder etwa 350–400 Individuen hier. Ihr Lebensraum reicht von Asturien über León bis Kantabrien. Sie ernähren sich überwiegend von Pflanzen, Beeren und Wurzeln – Aas oder kleine Tiere nur in Ausnahmefällen.

Desmán ibérico (Galemys pyrenaicus)

Ein skurriles, fast maulwurfsähnliches Säugetier mit langer, beweglicher Rüsselnase. Endemisch auf der Iberischen Halbinsel, aber mit den größten und stabilsten Populationen in Asturien. Es lebt ausschließlich an klaren, sauerstoffreichen Bergbächen. Ein echter Indikator für sauberes Wasser.

Kantabrischer Auerhahn (Tetrao urogallus cantabricus)

Eine stark gefährdete Unterart des Auerhuhns. In Asturien findet man ihn noch in den Picos de Europa, aber die Bestände sind seit den 1980er-Jahren dramatisch eingebrochen. Offizielle Zahlen sprechen von weniger als 300 balzfähigen Männchen. Gründe: Lebensraumverlust, Störungen durch Forstwirtschaft und Klimawandel.

Salamandra salamandra alfredschmidti

Eine lokal endemische Unterart des Feuersalamanders. Auffällig gefärbt – schwarz mit gelben Flecken, die in ihrer Verteilung einzigartig sind. Sie lebt in feuchten Wäldern und ist besonders im Herbst bei Regen aktiv.

Asturische Pferde – „Asturcón“

Zwar keine Wildtiere im strengen Sinn, aber eine uralte, halbwild lebende Pferderasse. Seit über 2.000 Jahren weiden sie in den Bergen. Klein, robust, dunkelbraun bis schwarz. Historisch wurden sie schon von Römern beschrieben.

Schutzgebiete und Rückzugsräume

Nationalpark Picos de Europa

Der älteste Nationalpark Spaniens (1918 gegründet). Mit über 67.000 Hektar umfasst er Kalksteinmassive, tiefe Schluchten wie den Cares-Canyon und ausgedehnte Wälder. Hier überleben viele endemische Pflanzenarten, die sich an extreme Bedingungen angepasst haben.


Picos de Europa: Naturparadies in Kantabrien

 Mein Tagebuch: Naturparks in Kantabrien und Umgebung

Abenteuer Picos de Europa: Von Renedo de Cabuérniga bis zum Gipfelgenuss im "Oso"



Naturpark Somiedo

UNESCO-Biosphärenreservat und Kerngebiet der Braunbären. Die Landschaft ist geprägt von Gletscherseen, Bergweiden und alten Buchenwäldern. In abgelegenen Tälern leben noch heute wenige Familien in traditionellen „teitos“ – Strohhütten.

Redes und Fuentes del Narcea

Diese weniger bekannten Parks sind botanische Schatzkästen. Besonders im Frühling explodiert hier die Pflanzenvielfalt. Orchideenarten, die nur in Nordeuropa und hier vorkommen, wachsen oft direkt neben endemischen Arten.

Saja-Besaya (Kantabrien)

Ein Naturpark, der vor allem durch große Buchen- und Eichenwälder beeindruckt. Er ist wichtig für den genetischen Austausch zwischen den Populationen des Kantabrischen Braunbären.

Herausforderungen

  • Klimawandel: Verdrängt Kälte liebende Arten in höhere Lagen, wo irgendwann kein Lebensraum mehr bleibt.

  • Tourismusdruck: Wanderwege, Mountainbike-Strecken, Skigebiete – sie fragmentieren Habitate.

  • Illegale Jagd und Fallen: Vor allem für Braunbären und Auerhühner nach wie vor eine Gefahr.

  • Invasive Arten: Zum Beispiel der Amerikanische Nerz, der Flusskrebse und Wasservögel bedrängt.

Persönliche Beobachtung

Wenn man im Herbst durch Somiedo wandert, hört man manchmal ein Knacken im Unterholz. Kein Specht, kein Wind. Sondern ein Bär, der Eicheln frisst. Man sieht ihn fast nie. Aber die Spuren – Kratzspuren an Bäumen, Losung, umgestürzte Steine – erzählen Geschichten. Genau dieses Unsichtbare macht den Reiz aus.

Fazit

Asturien und Kantabrien sind Rückzugsräume für Arten, die sonst in Europa kaum überlebt haben. Von winzigen Felsspaltenpflanzen bis zum größten Raubtier der Iberischen Halbinsel. Wer genauer hinsieht, entdeckt nicht nur Biodiversität, sondern auch fragile Gleichgewichte. Es ist ein Labor der Evolution – und gleichzeitig ein Testfeld, wie viel Schutz wir diesen Räumen wirklich zugestehen.


FAQ

Welche Tierarten sind in Asturien endemisch?
Vor allem der Desmán ibérico, bestimmte Unterarten des Feuersalamanders und der Kantabrische Auerhahn. Auch die Population des Braunbären gilt als einzigartig.

Wo sieht man am ehesten Braunbären?
Im Naturpark Somiedo, mit etwas Glück in der Abenddämmerung. Es gibt geführte Beobachtungstouren.

Welche Pflanzen wachsen nur in Asturien?
Beispiele sind Saxifraga felineri oder der Asturische Mannstreu (Eryngium duriaei).

Wie viele endemische Arten gibt es?
In Asturien und Kantabrien sind über 200 Pflanzenarten mit endemischen oder subendemischen Vorkommen dokumentiert. Bei Tieren ist die Zahl geringer, aber ökologisch besonders relevant.


Labels:  

Asturien, Kantabrien, endemische Pflanzen, Tiere, Naturschutz, Braunbär, Picos de Europa, Somiedo, Biodiversität, Wanderung

Meta-Beschreibung: 

Entdecke die endemischen Pflanzen und Tiere Asturiens und Kantabriens: vom Kantabrischen Braunbären bis zu seltenen Gebirgspflanzen. Fakten, Schutzgebiete, Herausforderungen.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Asturien: Ein Paradies für Blogger und Influencer – Themen, die begeistern und Traffic generieren

Wichtige Messen in Asturien, Kantabrien und Nordspanien

Fabada Asturiana – Der Klassiker der asturischen Küche

Kontaktformular Asturien.pro

Name

E-Mail *

Nachricht *