Eine Woche non-stop Asturien: Dein realistischer Reiseplan
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Eine Woche non-stop Asturien: Dein realistischer Reiseplan
Asturien. Grüne Berge, wilde Küsten, Apfelwein, der mehr Stimmung macht als man erwartet. Wenn man an Spanien denkt, fällt einem meist nur Barcelona, Madrid oder Andalusien ein. Asturien dagegen wirkt fast wie ein Geheimtipp – was es teilweise auch ist. Aber wer sich eine Woche Zeit nimmt, kann hier ziemlich viel erleben. Ich habe einen Plan zusammengestellt, der nicht nur touristische Highlights abklappert, sondern auch echte Asturien-Erfahrungen liefert.
Tag 1: Ankommen in Oviedo – Kultur trifft Alltag
Flug oder Auto – Oviedo ist leicht erreichbar. Vom Flughafen Asturias sind es etwa 30 Minuten bis in die Stadt. Die Stadt selbst hat knapp 220.000 Einwohner und ist überraschend kompakt. Perfekt, um die ersten Eindrücke zu sammeln.
Startpunkt: Altstadt. Kopfsteinpflaster, enge Gassen, Kirchen. Besonders die Kathedrale von Oviedo ist beeindruckend. Gotischer Stil, aber auch barocke Details. Kurzer Einschub: Wenn man reingeht, riecht es nach alten Steinen und Kerzenwachs – ein bisschen mystisch.
Mittags: Sidrería. Asturischer Apfelwein, „sidra“, wird hier traditionell gezapft. Bedienung wirft die Flasche hoch, lässt den Wein aus großer Höhe ins Glas plumpsen. Probier’s. Dazu gibt es fabada asturiana – Bohnen, Chorizo, Morcilla. Schwere Kost, aber genau richtig nach der Anreise.
Nachmittags: Museum der Schönen Künste. 10 Euro Eintritt, lohnt sich für einen Überblick der lokalen Kunst von Goya bis Modern. Spaziergang durch den Campo de San Francisco – Park mit Teichen, Statuen und Joggern, die morgens schon an ihrer Fitness arbeiten.
Abends: Kleine Tapas-Tour durch die Altstadt. Nicht zu viel erwarten – hier geht es gemütlich zu.
Tag 2: Küstenstraße nach Llanes
Asturiens Küste ist rau und spektakulär. Llanes, ein Küstenstädtchen mit knapp 14.000 Einwohnern, ist unser Ziel.
Route: Oviedo → Llanes, ca. 1,5 Stunden Autofahrt. Lieber früh losfahren, dann ist der Verkehr überschaubar.
Stopps unterwegs:
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Ribadesella – kleine Altstadt, Strand, Kajak auf dem Rio Sella möglich.
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Bufones de Pría – Naturphänomen, bei dem Wasser aus Felsspalten hochschießt, je nach Wetter kann das Wasser mehrere Meter hoch spritzen.
In Llanes selbst:
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Altstadt & Hafen – perfekt für Fotos, kleine Cafés.
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Strände – Playa de Toró oder Playa de Sablón. Wenn du auf Sandstrand stehst, Sablón ist der Hit.
Abends: Essen in einer lokalen Sidrería. Frischer Fisch hier ist Pflicht – merluza a la sidra (Heilbutt in Apfelweinsoße). Unbedingt probieren.
Kleiner Tipp: Die Küstenstraße ist eng, Kurvenreich, und manchmal blockiert ein Traktor den Weg. Geduld zahlt sich aus.
Tag 3: Picos de Europa – Wandern ohne Schnickschnack
Jetzt wird es bergig: Picos de Europa, Nationalpark, etwa 2 Stunden von Llanes entfernt. Nicht zu verwechseln mit den Alpen – kleiner, kompakter, aber genauso beeindruckend.
Routenempfehlung:
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Ruta del Cares – ca. 12 km, 3–4 Stunden, spektakuläre Schlucht, Brücken, Tunnel.
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Schwierigkeitsgrad: Mittel. Wer Höhenangst hat, besser kurz vorher abwägen.
Lustiger Fakt: Dieser Weg wurde ursprünglich als Versorgungsroute für Arbeiter gebaut. Heute wandern hunderte Touristen täglich hier.
Nach der Wanderung: Einkehr in Posada de Valdeón – Käse, Schinken, Bier. Persönliche Einschätzung: So schmeckt Spanien abseits der Städte.
Abends: Zurück nach Cabrales, Übernachtung. Warum? Käse. Cabrales-Käse reift hier in Höhlen – stinkend, intensiv, extrem lecker zu Brot oder Apfelwein.
Tag 4: Covadonga & Cangas de Onís
Nur 30 Minuten von Cabrales entfernt liegt Cangas de Onís, Ausgangspunkt für einen historischen Tag.
Highlights:
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Covadonga – Basilika und Heiligtum. Hier begann laut Legende die Reconquista.
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Lagos de Covadonga – zwei glasklare Seen auf über 1.000 m Höhe, Wanderwege von 1–2 Stunden. Ideal für Fotos und frische Bergluft.
Mittag: Picknick am See. In den kleinen Läden rund um Covadonga gibt es belegte Baguettes, Asturien-Schinken, Käse. Alles frisch.
Abends: Zurück nach Cangas de Onís, Abendessen in der Stadt. Probier tortos de maíz – kleine Maisfladen, typisch asturisch.
Tag 5: Gijón – Urbanes Leben trifft Strand
Von den Bergen wieder ans Meer: Gijón, größte Stadt Asturiens (ca. 270.000 Einwohner).
Morgens: Spaziergang entlang der Playa de San Lorenzo, eine Stadtstrand-Kulisse, die fast mediterran wirkt.
Mittag: Altstadt „Cimavilla“. Kleine Straßen, Tapas-Bars, Cafés.
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Tipp: Cider Museum – 3 Euro, 30 Minuten, kurz und interessant.
Nachmittags: Spaziergang entlang der Ría de Piles, kleine Hafengegend, Street Art, Skateboarder.
Abends: Gijón ist bekannt für Nachtleben. Keine riesigen Clubs, aber Bars, in denen Locals Bier und Sidra trinken. Locker, authentisch, nicht touristisch überfrachtet.
Tag 6: Natur pur – Somiedo
Wer Tiere mag: Somiedo Naturpark. Bären gibt es hier noch in freier Wildbahn, sehr selten, aber die Landschaft ist sowieso beeindruckend.
Route: Gijón → Somiedo, etwa 1,5 Stunden.
Highlights:
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Hochmoore, Seen, traditionelle teitos – kleine Steinhäuser mit Schilfdach, in denen früher Hirten lebten.
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Wanderungen zwischen 2 und 6 Stunden möglich. Kurze Varianten: Lago del Valle.
Mittag: Pack ein Sandwich ein. Auf Hütten gibt’s meist nur Getränke und Käse.
Abends: Übernachtung in einem kleinen Gasthof. Kein Luxus, dafür Ruhe. Sterne? Himmel hier – einmalig.
Tag 7: Rückkehr nach Oviedo – Zwischenstopps & letzte Eindrücke
Rückfahrt nach Oviedo, ca. 2 Stunden von Somiedo. Aber nicht einfach durchfahren. Stopps lohnen:
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Taramundi – Handwerkermuseum, Messer, Webereien. Klein, charmant, handgemacht.
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Luarca – Fischerort, weiße Häuser, Hafen, perfekt für letzte Fotos.
Abends: Letztes Abendessen in Oviedo. Einfach, aber gut. Vielleicht wieder Fabada? Oder diesmal arroz con leche als Dessert. Traditionell, süß, und irgendwie der perfekte Abschluss.
Praktische Tipps für die Woche
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Mietwagen: Fast Pflicht, Busverbindungen sind begrenzt, Straßen oft kurvig.
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Beste Reisezeit: Mai bis September. Sommer warm, aber keine drückende Hitze. Herbst grün und mystisch.
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Unterkunft: Mischung aus Hotels, Gasthöfen und kleinen Ferienwohnungen funktioniert am besten.
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Essen: Asturischer Apfelwein + Käse + Fisch. Punkt.
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Packliste: Wanderschuhe, Regenjacke (Asturien = grün, also Regen wahrscheinlich), Adapter, Kamera, gute Laune.
FAQ
Wie viele Tage reichen für Asturien?
Mindestens eine Woche, um Küste, Berge und Städte zu sehen. Weniger geht, aber man hetzt.
Ist ein Auto notwendig?
Ja, öffentliche Verkehrsmittel sind begrenzt, vor allem für abgelegene Naturparks.
Welche Sprache spricht man?
Spanisch. In touristischen Gegenden spricht man teilweise Englisch, aber Grundkenntnisse Spanisch helfen.
Was darf ich kulinarisch nicht verpassen?
Sidra, Fabada asturiana, Cabrales-Käse, Merluza a la sidra, Tortos de maíz.
Ist Asturien teuer?
Im Vergleich zu Spanien generell eher günstig, vor allem Essen und Unterkünfte.
Labels
Asturien, Reiseplan, Spanien, Küste, Berge, Wandern, Kultur, Essen, Städte, Picos de Europa, Oviedo, Gijón, Llanes, Covadonga, Tipps, Natur
Meta-Beschreibung
Plane deine Woche in Asturien: Ein realistischer Reiseplan mit Highlights, Wanderrouten, Stränden, Städten und kulinarischen Tipps. Perfekt für Natur- und Kulturliebhaber.
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