Outdoor-Aktivitäten in Asturien – Natur, Bewegung und ein bisschen Abenteuer

 Outdoor-Aktivitäten in Asturien – Natur, Bewegung und ein bisschen Abenteuer

Asturien ist kein Ziel für Leute, die perfekte Postkartenmomente suchen und dann sofort zurück ins Hotel möchten. Asturien ist für Menschen, die raus wollen. Die laufen, schnuppern, schwitzen, staunen. Die keine Angst vor etwas Regen haben. Und die Lust haben, Landschaften nicht nur zu betrachten, sondern sie zu spüren. Dieser Norden Spaniens ist ein Gebiet, das zwischen Gebirge und Atlantik eingeklemmt ist – und genau das macht den Reiz aus: Meer, Berge, Täler und kleine Dörfer liegen so nah beieinander, dass man am Vormittag wandern und am Nachmittag surfen kann. Realistisch gesprochen: Asturien ist ein Outdoor-Spielplatz.

Dieser Artikel sammelt Möglichkeiten, Fakten, Routen, kleine Tipps und persönliche Beobachtungen. Nicht alles ist Instagram-schön. Aber vieles ist unvergesslich.


1. Wandern: Zwischen Kalkstein, Nebel und grünen Tälern

Die Picos de Europa – ein Klassiker, aber nicht nur für Profis

Das bekannteste Gebirge Asturiens, die Picos de Europa, ragen bis auf rund 2.650 Meter (Torre de Cerredo) in den Himmel. Kalkstein, dramatische Steilwände, enge Schluchten. Die Region ist ein Nationalpark, gegründet 1918, einer der ältesten Europas. Rund 300 Kilometer markierte Wanderwege gibt es - von gemütlichen Halbtagesrunden bis zu anspruchsvollen mehrtägigen Trekkingtouren.

Beliebte Routen:

RouteLängeSchwierigkeitBesonderheit
Ruta del Caresca. 12 km (eine Richtung)mittelspektakuläre Schlucht mit Blicken in die Tiefe
Lagos de Covadonga Rundweg5–8 kmleichtBergseen, Alpenpanorama, Kühe und manchmal Nebel
Naranjo de Bulnes Basislagerca. 13 kmmittel bis anspruchsvollikonischer Kalksteinfelsen, beeindruckend bei Sonnenuntergang

Die Ruta del Cares ist eine der meistbegangenen Strecken. Realistisch: Im Sommer nicht einsam, eher gut besucht. Wer Ruhe möchte, startet früh oder außerhalb der Hauptsaison (Mai oder Oktober – top).

Bei Nebel verwandelt sich die Landschaft in etwas Mystisches. Man hört Kuhglocken, sieht aber manchmal die Kühe nicht. Das kann lustig sein oder leicht spooky. Baumwurzeln können rutschig sein – Schuhe mit Profil sind Pflicht, keine weißen Sneaker.

Küstenwanderungen – Meerblick inklusive

Für Menschen, die eher am Wasser entlang laufen wollen: Der Küstenwanderweg GR E-9 verläuft über 80 Kilometer quer durch Asturien. Klippen, kleine Buchten, Fischerdörfer, grüne Wiesen direkt über dem Atlantik.

Abschnitte, die sich lohnen:

  • Ribadesella → Llanes (ca. 20 km): abwechslungsreich, Felsen, Strand, Fischerorte

  • Cudillero → Playa del Silencio (ca. 16 km): dramatische Küstenlinie, weniger touristisch

Manchmal fühlt sich das an wie Irland – nur mit Tapas zur Belohnung.


2. Surfen: Atlantik, Wellen und manchmal Wind

Asturien ist bekannt für Surfstrände. Viele Einheimische surfen. Das Meer ist nie sanft, aber genau deshalb spannend. Einsteiger können Unterricht nehmen, Fortgeschrittene finden Wellen, die fordern.

Beliebte Surfspots:

  • San Lorenzo (Gijón) – urban, gut erreichbar, lebendige Atmosphäre

  • Playa de Rodiles – große Sandbucht, bekannt für lange Left-Hand-Wellen

  • Salinas – weitläufiger Strand, internationales Surf-Festival im Sommer

  • Playa de Andrín – kleiner, eindrucksvoll, eher für erfahrene Surfer

Wassertemperaturen bewegen sich je nach Jahreszeit zwischen 12°C (Winter) und 21°C (Sommer). Ein 4/3er Neopren ist fast immer sinnvoll. Im August geht auch mal 3/2.

Surfschulen gibt’s viele, z. B. in Luanco, Salinas, Gijón oder Ribadesella. Preise: etwa 30–45 € pro Unterrichtsstunde, Verleih 15–25 € pro Tag.


3. Klettern & Via Ferrata

Kalkstein bedeutet: Klettern. Sehr viel Klettern.

Rund 1000+ dokumentierte Kletterrouten in Asturien. Die Picos de Europa sind berühmt, aber auch Küstenklippen, alte Steinbrüche und Flusstäler bieten Möglichkeiten. Das Symbol schlechthin ist der Naranjo de Bulnes (Picu Urriellu). Eine gewaltige Kalksteinnadel. Technisch anspruchsvoll, aber allein der Anblick ist den Aufstieg zum Basislager wert.

Via Ferrata-Beispiele:

  • La Hermida (Grenze zu Kantabrien): verschiedene Schwierigkeitsgrade, spektakuläre Aussichten

  • Bejes: kürzer, gut für Einsteiger

Sicherheitshinweis (nicht belehrend, nur realistisch): Bei Schnellwetterwechseln kann das Gelände gefährlich werden. Wetter im Auge behalten. Und wirklich: Helm tragen. Steinschlag ist keine Theorie.


4. Kayak und Kanutouren: Der Río Sella – das große Paddel-Fest

Der Río Sella ist berühmt für die internationale Kanuregatta (Descenso Internacional del Sella), ein sportliches Volksfest seit 1930. Jedes Jahr kommen Tausende. Farben, Musik, Boote. Leicht chaotisch, aber freundlich.

Für gemütlichere Tage: Tägliche Kajaktouren zwischen Arriondas und Ribadesella. Länge: 8–15 km. Fluss ist sanft, keine Wildwasser-Action. Ideal für Familien. Man treibt, paddelt, hält an Kiesbänken, isst Bocadillos und legt sich kurz in die Sonne. Wasser im Sommer: angenehm frisch.

Preis: ca. 20–30 € inkl. Paddel, Boot, Schwimmweste und Rücktransport.

Persönlicher Moment: Ich bin einmal kläglich an einem Mini-Strudel gescheitert und rückwärts in ein Buschwerk gedreht. Es war witzig. Und nass. Der Fluss nimmt sich selbst nicht so ernst, das sollte man auch nicht tun.


5. Mountainbiking: Wege für Strampler

Asturien ist hügelig. Mehr Hügel als erwartet. Für Radfahrer heißt das: Höhenmeter. Viele. Dafür aber gute Trails, Schotterpisten, Waldwege.

Top-Gebiete:

  • Senda del Oso – ehemalige Bahntrasse, heute Radweg (leicht bis mittel)

  • Picos de Europa – technisch anspruchsvoll, großartig für erfahrene Fahrer

  • Sierra del Sueve – Blicke über Küste und Berge gleichzeitig

Fahrradverleih in größeren Orten möglich. E-Bikes sind keine Schande. Sie sind Vernunft.


6. Höhlen – Unterirdische Welten

Asturien besitzt eine lange Höhlengeschichte: prähistorische Kunst, Tropfsteinformationen, lange unterirdische Gänge. Einige Höhlen sind touristisch erschlossen, andere nur mit Guide.

Bekannt:

  • Cueva Tito Bustillo (Ribadesella): Felskunst rund 12.000 Jahre alt.

  • El Soplao (Grenze zu Kantabrien): riesige Kristallformationen.

  • Cueva del Buxu: kleiner, aber geschichtsträchtig.

Für Outdoor-Fans gibt es auch Speläologie-Touren: Helm, Stirnlampe, Krabbeln, Staunen. Nichts für Klaustrophobiker.


7. Strände – nicht zum Liegen gemacht (oder nur kurz)

Viele Strände Asturiens sind natürliche Buchten. Manchmal muss man 15–30 Minuten laufen, um hinzukommen. Keine Liegen, keine Kioske. Dafür Ruhe.

Einige Beispiele:

  • Playa del Silencio: eindrucksvoll, steile Klippen, Kiesstrand.

  • Gulpiyuri: kleiner Binnenstrand – das Meer kommt durch einen Tunnel unter den Felsen.

  • Torimbia: Halbmondbucht, oft windig, wunderschön.

Realistische Erwartung: Das Wasser ist frisch. Das ist nicht der Süden Spaniens.


Persönliche Eindrücke – Kleine Notizen

Asturien fühlt sich an wie ein Land, das sich nicht darum kümmert, ob man es mag. Es macht sein Ding. Kühe stehen mitten auf Wanderwegen, Surfer warten geduldig auf die richtige Welle, und alte Männer sitzen vor Bars und reden langsam. Nicht alles ist bequem. Wege können matschig sein. Wolken hängen manchmal tagelang im Tal. Und trotzdem – oder gerade deshalb – fühlt man sich lebendig.

Es ist ein Ort, an dem man nicht nur „sieht“, sondern „draußen ist“. Und draußen sein ist das, was zählt.


FAQ – Häufige Fragen

Wann ist die beste Reisezeit für Outdoor-Aktivitäten in Asturien?
Mai, Juni, September und Oktober sind ideal. Juli und August sind schöner, aber voller. Im Winter regnet es öfter – aber es kann auch magisch wirken.

Brauche ich ein Auto?
Kurz: Ja. Öffentliche Verkehrsmittel existieren, aber sind für Wander- oder Surf-Ausflüge oft unpraktisch.

Wie regenreich ist es wirklich?
Durchschnittlich 120–160 Regentage im Jahr, je nach Region. Ein leichter Regenjacke gehört ins Gepäck.

Gibt es gefährliche Tiere?
Es gibt Bären, aber die Begegnungswahrscheinlichkeit ist verschwindend gering. Allerdings gibt es Kühe. Kühe sind harmlos – meistens. Abstand halten.

Kann man Asturien mit Kindern bereisen?
Sehr gut. Viele Wanderungen und Kajaktouren sind familienfreundlich. Nur die Höhenwege im Gebirge sind für ganz kleine Kinder weniger geeignet.

Wie teuer ist Essen?
Günstiger als Barcelona oder Madrid. Ein Menü del día kostet oft 12–18 €. Sidra (Apfelwein) gehört dazu – man gießt ihn aus etwas Höhe ein. Man gewöhnt sich daran.


Meta-Beschreibung

Outdoor-Aktivitäten in Asturien: Wandern, Surfen, Kajak, Mountainbike und mehr. Praktische Tipps, Sehenswürdigkeiten, persönliche Eindrücke und FAQ für eine aktive Reise im grünen Norden Spaniens.

Labels

Asturien, Outdoor, Wandern, Surfen, Picos de Europa, Reise, Nordspanien, Aktivitäten, Natur, Urlaub, Abenteuer

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